Di. 14.04.2015
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Di. 14.04.2015

Di. 14.04.2015

  1. Etappe

Es war heute Nacht 1:22 Uhr.

Auf einmal sprang die Tür auf und der Pfleger kam in das Zimmer gestürmt.

Herr Zenglein, Herr Zenglein, wachen  Sie auf, sie haben jetzt die einmalige Chance mit unserem Hubschrauber Christoph 2 über Frankfurt zu fliegen.

Ich fragte ihn, sind Sie sicher? es ist halb 2:00 Uhr Nacht.

Wollen Sie mich verarschen?

Nein, wenn Sie Lust haben können Sie jetzt mit fliegen. Der Flug ist von dem Professoren genehmigt und erlaubt.

Ich dachte mir, das lass ich mir nicht entgehen. Schlaftrunken bin ich aus meinem Bett gekrochen und habe meinen Trainingsanzug gesucht, den ich kurze Zeit später über meinem Stuhl im Zimmer fand.

Hastig aber langsam und sicher habe ich ihn angezogen. Ich nahm meine Krücken und bin dem Pfleger gefolgt.

Wir mussten über den Gang die Treppe hoch laufen. Naja, das treppensteigen war ich ja vom Vortag gewohnt und habe es bravourös gemeistert.

Die Türe zum Hangar haben wir aufgestoßen und ich sah den Hubschrauber vor mir, in dem ich auch in die Klinik geflogen worden bin.

Ich stieg mit dem Pfleger und dem Notarzt, der mich auch vom Unfallort gerettet hat In den Hubschrauber ein und der Pilot setzte noch einen Funkspruch ab und startet die Maschine.

Der Hubschrauber hob langsam ab und ich fühlte ein leichtes Unwohlsein in mir das jedoch gleich wiederum einem Freiheitsgefühl, welches man nur beim Fliegen hat, wich.

Ich schaut denn Pfleger an und lächelte ihn dankbar an.

Wir flogen Richtung EZB und anschließend zu den Banktürmen in der Innenstadt.

Dann ist mir etwas wunderbares widerfahren. Ich sah auf einem der Bankentürme einen Adler sitzen. So einen Adler wie ihn auch die Frankfurter Eintracht als Maskottchen hat.

Ich habe den Pfleger mit dem Ellenbogen gestoßen und dann mit ausgestreckten Arm den Adler auf dem Dach gezeigt.

Der Adler hob ab und flog eine ganze Weile neben uns her.

Es war ein herrliches Gefühl und draußen war es relativ warm.

Ich schloss die Augen und stellt mir vor auf dem Rücken des Adlers zu sitzen. Der Wind pfiff auf einmal in mein Gesicht.

Ich spürte unter mir den Flügelschlag des Adlers. Wohl wissend dass ich im Hubschrauber auf einem sicheren Sitzplatz sitze, hielt ich mich in Gedanken an dem kräftigen Hals des Adlers fest. Der Hubschrauber flog noch einige Runden über Frankfurt und zwischen den Bankentürmen hindurch und steuerte dann wieder das Krankenhaus BGU an.

Als der Hubschrauber zum Landeanflug ansetzte hörte ich den Adler noch einmal schreien. Als wollte er mich fragen: „hat es Dir gefallen?“

Ein wundervolles Gefühl war es mit ihm geflogen zu sein. Kurz bevor der Hubschrauber aufsetzte, ging das Licht im Hangar an. Eine Menge Scheinwerfer zeigten auf mich.

Genau in diesem Moment, spürte ich wie der Pfleger mein T-Shirt anhebte und mir meine Thrombosespritze geben wollte. In diesem Moment wachte ich auf und fand mich völlig neben der Spur in meinem Bett wieder.

Es war ein wunderbarer Traum und so realistisch.

Der Pfleger lächelte mich nur kurz an und fragte mich: „na, hatten Sie einen Traum gehabt?“ Danach ging er wortlos aus dem Zimmer, machte das Licht aus und lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

Eine Nacht über Frankfurt.

Diesen wunderbaren realistischen Traum wollte ich niemandem vorenthalten.

Ich schaute noch einmal auf mein Telefon und es war 2:55 Uhr. (Dieses Mal war’s die realistische Zeit)!

 

  1. Etappe

Nachdem ich jetzt wach war spürte ich einen enormen Druck auf meinem Bein.

Der Verband war extrem stark gewickelt und ich hatte ganz schöne Schmerzen im Bein.

Nachdem die Physiotherapeutin mir gesagt hat ich kann bei Schmerzen den Verband nachts abnehmen machte ich genau das.

Ich fühlte mich danach wesentlich besser.

Ich schrieb jetzt noch diesen wunderbaren Traum auf um ihn für immer in Erinnerung zu behalten.

 

Ich ging dann noch einmal auf die Toilette und versucht du dann weiter zu schlafen.

 

  1. Etappe

Ich bin um 6:10 Uhr aufgewacht und hatte wieder Schmerzen im Bein.

Hoffentlich fängt das heute nicht schon wieder an. Mal sehen…

 

  1. Etappe

Es ist jetzt 7:31 Uhr. Die Visite war gerade da mit dem Oberarzt Hoffmann.

Fahrplan Änderung.

So wie es aussieht werde ich erst am Montag oder Dienstag nächster Woche nach Hause kommen.

Alle Wunden verheilen sehr gut und der Oberarzt ist sehr zufrieden.

Der Schmerz Katheter wird jetzt so langsam reduziert und auch abgestellt.

Ich soll ab Mittwoch nächste Woche Termine beim Physiotherapeuten machen.

Nach sechs Wochen wird hier in der BGU Frankfurt eine Röntgen-Nach-Kontrolle stattfinden.

Termine werden immer gezählt ab Operationsdatum.

 

  1. Etappe

Es ist jetzt 7:36 Uhr und jetzt erst kommt das Frühstück. Gestern noch gelobt heute zu spät.

 

  1. Etappe

Gegen 8:05 Uhr wurde ich noch einmal für ein CT in die Röntgenabteilung gefahren.

Ich war aber noch 25 Minuten schon wieder im Zimmer. Das ging wirklich schnell.

 

  1. Etappe

Ab heute habe ich wieder einen neuen Zimmernachbarn. Herr Klein.

Er bekommt aus seinem Ellenbogen die Schrauben heraus gemacht.

Mal sehen wie er sich benimmt. Da ich nur zwei Tage im Zimmer ist werde ich ihn auch hier überleben.

 

  1. Etappe

Das Mittagessen war heute eine schreckliche Pampe und kein Kommentar hier wert.

 

  1. Etappe

Um 13:30 Uhr habe ich meine Physio bekommen. Er hat mich Verdammt hergenommen. Ich glaube heute bekomme ich Muskelkater.

Er sagte auch dass ich meine Muskulatur noch recht gut ist und wir kommen relativ schnell und gut vorwärts.

 

  1. Etappe

Es ist jetzt 14:00 Uhr. Ich habe meinen Laptop aufgebaut und irgendwie habe ich zu wenig Platz. Überlege gerade ob ich mir bei IKEA einen Schreibtisch holen soll.

 

  1. Etappe

Mein neuer Nachbar ist wieder im Zimmer. Wie soll man den beschreiben? Er will nur „per Sie“.

Na gut.

Ein 60 jähriger mit Polo-Shirt und hochgestellten Ralf Lauren-Kragen und Weiße FlipFlop von HelliHansen.

Schaumermal…

 

  1. Etappe

Es ist 18:00 Uhr und das Essen hat schon 1 Std Verspätung. Naja, ich esse meine Reste der Salami.

 

  1. Etappe

Ich stelle gerade fest, dass ich an allem etwas auszusetzen habe. Naja, dann geht’s wenigstens bergauf.

 

  1. Etappe

Der Schmerzkatheter-Mann war noch einmal hier. Es wird jetzt das Schmerzmittel extrem reduziert.

Von 13 auf 8 mg.

Ok, bin mal gespannt was passiert.

 

  1. Etappe

Steffi und Verena waren heute zu Besuch um auch geschäftliche Dinge zu besprechen.

Verena versucht ab nächsten Mittwoch bei Werner Krass einen Physio-Termin und Lymphtrenage-Termin zu bekommen.

Bin mal gespannt.

 

  1. Etappe.

Um 18:05 Uhr haben wir endlich das Essen serviert bekommen. Nur, wenn ich von „serviert“ spreche, dann ……

Ok ok, ich bin im Krankenhaus.

Ja, heute den 20. Tag!!!! Hallo!

Ich mag nicht mehr. Jeder Tag hat 30 Stunden.

 

  1. Etappe

Was mache ich heute noch?

 

  1. Etappe

Es wird heute nichts spektakuläres mehr geben.

Ich wünsche Annemarie einen schönen Abend und….

 

…..schöne Träume!!!

—–19:49 Uhr—–

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