Mi. 01.04.2015
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Mi. 01.04.2015

Mi. 01.04.2015

Mittwoch 1.4.15

1. Etappe

Hatte heute Nacht so viel Schmerzmittel, Antibiotika und Infusionslösungen in mir, dass ich mindestens 2 kg zugenommen habe.

2. Etappe

Ab 5:30 Uhr bin ich Wach und überlege in welche Richtung ich mich legen soll.

3. Etappe

Habe reichlich zu frühstücken bekommen. Habe 2 Brötchen mit Wurst gegessen.

4. Etappe

Habe mich so gut gefühlt, dass ich auf die Toilette gegangen bin und gepieselt habe.

5. Etappe

Auf dem Rückweg bin ich an das Waschbecken um mich zu waschen. Zum Haare waschen bin ich gekommen. Weiter nicht. Tür ging auf (Visite)

6. Etappe

Ich bin mim meinem Leichenhemdchen zum Bett gewackelt und jeder dürfte meinen nackischen Arsch betrachten. Der Prof. machte noch einen Scherz, den ich hier nicht kommentieren will.

7. Etappe

Erklärung des Professor:

Die OP ist gut verlaufen.

Die Haut wurde zugenäht und die Platte wurde in den Unterschenkel eingesetzt.

Jetzt muss die Schwellung noch abheilen. Bis dahin wird nichts unternommen.

Also, bis nächste Woche Dienstag keine weiteren OPs mehr.

Um zu sehen wie alles gerichtet wurde, werde ich heute noch einmal geröntgt.

Ahhja, ein weiterer Nagel ist noch in den Fuß gesetzt worden. (Hätte ich fast vergessen).

Nächste Woche gehen wir dann an das Sprunggelenk.

Hier lässt dann der Professor einige offenen Stellen, die dann mit Knochen aus der Hüfte aufgefüllt werden.

Da es ein sehr komplizierter Bruch war und ist, macht er mir für die nächsten 1 bis 2 Jahre kaum Hoffnung.

(Also, das in dieser Zeit noch ein paar Nachoperationen stattfinden werden).

8. Etappe

Nach diesem netten Blausch mit dem Herrn Professor und Herren Doktoren, bin ich wieder ins Bad gewackelt und habe mich fertig gewaschen.

Zähne geputzt etc… Grundreinigung eben.

9. Etappe

Nach dem ausgiebigen Waschgang bin ich wieder zu meinem Tagesstützpunkt gehumpelt.

Dort angekommen fasste mich der Mut und ich zog mein Leichenhemdchen aus.

Jetzt stand ich nackend im Zimmer und mein Zimmernachbar musste sich meinen Astralkörper im ganzen ansehen.

(Wie ich fand „eine tolle Aussicht“)

Ich zog mit aller Kraft meine Reisetasche an mich und suchte etwas vernünftiges zum anziehen.

Ein Adidas-Shirt und eine Unterhose.

Das Shirt war schnell an.

Die Hose hatte meine volle Konzentration benötigt.

Als erstes versuchte ich das eine Hosenbein durch die vielen Stangen zu ziehen. Was natürlich missling. Jetzt nahm ich die beiden Krücken, zog das Hosenbein auseinander und so kam ich Schritt für Schritt vorwärts.

Ich habe es geschafft!

Leichenhemd aus, Adidas-Shirt und Unterhose an!

10. Etappe

Völlig Fertig liege ich jetzt wieder in meinem Tagesstützpunkt und bewache die Fensterfront.

Mein Nachbar geht jetzt mit seiner neuen Hüfte ein wenig spazieren.

Mein Ziel ist es bis Ende der Woche (Freitag) einmal mit ihm auf dem Gang spazieren zu gehen.

Wie sagte bereits ein alter chinesischer Philosoph:

„Der Mann der den Berg abtrug, hat auch damit angefangen kleine Steine wegzutragen“.

Viele Grüße aus dem Stützpunkt BGU in Frankfurt mit direktem Blick auf die neue EZB.

Johannes